Kisterl's Bilderbücher


Kisterl's Bilderbücher

Ein Spanien-Urlaub ohne Wohnmobil,
mit eigenem PKW und in Ferienwohnungen


November 2022 - Mai 2023

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Sechswöchiger Aufenthalt in der zweiten spanischen Ferienwohnung in Roquetas de Mar

31.01.2023 - 12.03.2023

"Roquetas de Mar", eine Stadt mit rund 55.000 Einwohnern, liegt rund 20km südwestlich der Stadt "Almeria" mit ca. 75.000 Einwohnern und der namensgleichen Provinz, der nördlichsten Küstenprovinz von Andalusien. "Roquetas de Mar" ist im Südwesten mit den "Urbanisationes Touristicas" und im Nordosten mit der Stadt "Aguadulce" zusammengewachsen, was einen durchgehenden Strand mit einem Paseo Marittimo (Rad- und Fußweg) von rund 15km ergibt. Die unschöne Seite von Roquetas de Mar befindet sich im Norden. Hier wird die Stadt von einem fünf bis zehn kilometerbreiten Gürtel von Plastik-Treibhäusern die einerseits bis an den Gebirgsrand und andererseits bis zur Stadgrenze reicht, begrenzt. Für diese Treibhäuser ist die ganze Gegend von 50km östlich von Almeria bis 40km südlich davon berüchtigt. In der Innenstadt selbst merkt man davon Gott sei Dank nichts.

Unsere Wohnung liegt in der Mitte dieses Strandes, einem Stadteil, der nicht von Touristen sondern von Spaniern bewohnt wird. Sehr angenehm.
Die Wohnung besteht aus einem Vorzimmer, einem großen Wohn-Esszimmer, einer getrennten Küche und einem WC, die über den Vorraum erreichbar sind und einem Balkon mit Meerblick. Der Schlafbereich, ebenfalls von diesem Vorzimmer erreichbar, besteht aus zwei Schlafzimmern und einem Bad mit Dusche und WC.

Wohnmobile, die gesetzwidrig parken gibt es hier zum Unterschied zu den "Urbanisationes Touristicas" nicht.
Zum Paseo Marittimo sind es nur 100m, zum Hafen, dem Fort "Santa Ana" und dem Leuchtturm sind es zu Fuß nur 5 Minuten.
Cafés und Restaurants sind ebenfalls nur wenige Meter von unserer behindertengerecht situierten Wohnung entfernt.

Das Zentrum von Roquetas de Mar besteht aus einigen Straßen mit Geschäften, Restaurants und Cafés. Das Fort Santa Ana wurde renoviert und im Zustand vom 18. Jhd. wieder hergestellt. Die Renovierung wurde 203 abgeschlossen. Es bildet eine Einheit mit dem Amphitheater und dem Leuchtturm. Diese Einheit gehört wie das neue "Teatro Auditorio Roquetas de Mar" mit seinem futuristischen Erscheinungsbild, dem "Aquarium Costa De Almeria", dem "Plaza de Toros" - der Stierkampfarena - neu errichtet und 2002 für 7800 Zuseher eröffnet, dem Spezialmuseum "Aula del Mer" und dem Einkaufszentrum "Gran Plaza Park", sowie dem "Mario Park", einem neu eröffneten Wasserpark, und nicht zuletzt dem "Hafen" zu den wesentlichen Sehenswürdigkeiten von "Roquetas de Mar".

  

  

  

  

  

  

  

  

Wir sind mittlerweile froh, kein Wohnmobil mehr zu haben. Unsere Vorstellungen betreffend Überwintern in Spanien sind bisher voll aufgegangen und erfüllt worden.

Es wird für Wohnmobilisten immer schwerer, einen Übernachtungsplatz außerhalb von offiziellen Stell- oder Campingplätzen zu finden und nicht von der Polizei abgestraft oder vertrieben zu werden. Hier in Roquetas de Mar steht z.B. schon beim Ortsschild der Hinweis mit einem Verbotszeichen für Wohnmobile und Wohnwagengespanne - daß also auch das "Abstellen" auf öffentlichen Parkplätzen nur mehr zum Parken (ohne Tisch und Stühle und ohne Markise) für 48 Stunden gestattet ist. Auf neuralgischen Punkten, Parkplätzen für PKWs in den Stichstraßen zum Meer, stehen große Verbotsschilder mit dem Hinweis, daß Zuwiederhandeln mit 200 - 500 EUR bestraft wird. Im Moment sind noch wenig Sommerurlauber unterwegs und das Parken wird dort noch toleriert. Es gibt keinen Hinweis, ab wann das nicht mehr so ist. Im Bezirk Murcia greift die Polizei, wo sie kann, schon jetzt rigoros durch.

  

Die Wohnmobilisten stehen nur in den "Urbanisationes turisticas", wo sich auch die riesigen Hotels befinden, die im Sommer voll Urlauber sind und jetzt von alten Leuten, vorwiegend Spanier, bewohnt werden, die jetzt von Sonderangeboten der Hotels profitieren.

  

  

In der Provinz Almeria ist ein Besuch des Naturschutzgebietes "Cabo de Gata" ein Muss.

Die Gegend rund um das Kap ist vulkanischen Ursprungs. Die schönen Sandstrände sind eingebettet in steile Küstenabschnitte. Die einzigartigen Vulkanlandschaften sind ein empfehlenswertes Ziel für einen Ausflug. Hier liegen einige der schönsten Strände der spanischen Mittelmeerküste.
Die Provinz Almería zählt zu den trockensten Gegenden in Andalusien. Minimale Niederschläge und glühende Sonne sind die Ursachen für die wüstenähnlichen Landschaften im Norden von Almeria und das südöstlich von Almería gelegene Kap. Über Jahrhunderte wurde in den Minen der vulkanischen Gebirgslandschaft auch nach Gold und Eisen geschürft. In den bescheidenen Fischerdörfern lebten die Menschen vom Meer. Mit zunehmendem Wohlstand entstand jedoch die Möglichkeit für viele, sich eine Ferienunterkunft am Meer zu leisten. So entwickelten sich die kleinen Fischerdörfer zu den heutigen Ferienorten. Die Auszeichnung als Naturpark dämmt jedoch erfreulicherweise den Massentourismus weitestgehend ein.

Als erstes fahren wir auf der Autobahn Richtung Osten und zweigen nach Retamar im Süden der Autobahn ab und besuchen das Informationszentrum, das "Centro de visitantes Las Amoladeras", um über das Cabo De Gata mehr zu erfahren. Weiter geht's Richtung Leuchtturm "Faro de Cabo de Gata" und "Mirador Las Sirenas", rechts das Mittelmeer, links Salinen.
Vom Leuchtturm geht es weiter nach Norden bis "San Jose", wo wir Mittagessen. Langsam denken wir wieder an die Heimfahrt, vorher machen wir aber noch einen Besuch beim "Castillo de San Ramon", eines von neun Forts, die im 18.Jhd. in der Provinz Granada gegen Berber-Piraten gebaut wurden. Heute befindet es sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.

  

  

  

  

  

  

Nachdem uns die ersten Wochen im Februar nicht mit gutem Wetter sondern mit grauem Himmel empfingen, in denen es zum Teil kälter als in Graz war, genießen wir jetzt endlich ein Wetter, wie wir uns das für Spanien im Winter vorgestellt haben und wie wir es aus unseren Wohnmobilreisen kennen : strahlend blauer, wolkenloser Himmel, im Schatten 18°, an der Sonne bis zu 25°.

Eine ideale Voraussetzung zum ersten der geplanten vier Ausflüge in der Provinz Almeria.
Heute, am 27.02., fahren wir in die Wüste, die einzige in Europa. Wir wollen als erstes nach Tabernas, wo wir schon zwei Mal mit dem Wohnmobil waren und wo uns schon damals die Landschaft faszinierte. Wir haben den Weg über Landstraßen über Aguadulce und Almeria gewählt.

  

Von hier geht es nach Norden über die "Sierra de los Filabres" und einen 1200m hohen Pass. Die Berge hier haben wenig Bewuchs aber in Senken oder an Sonnenhängen begleitet uns ein Meer von blühenden Mandelbäumen. Bald kommen wir in die Nähe von "Macael" mit riesigen Marmorsteinbrüchen, deren Steine zum Bau der Alhambra in Granada, der Mezquita von Cordoba und sogar für den Escorial bei Madrid verwendet wurden. Im benachbarten Ort "Olula del Rio" sind sogar die Gehsteige mit Marmor gepflastert.

  

Unterwegs am Weg nach Westen finden wir ein Gasthaus vor dem einige Autos stehen. Wir bekommen ein gutes "Menu del Dia", bestehend aus einer reichlichen Vorspeise, für Karin einen Fischteller, für mich einen Grillteller, als Nachspeise "Flan" - einen Pudding - und ein Mousse au Chocolat, dazu zwei üppig eingeschenkte Glas Weißwein und alles zusammen um 11,50 Euro.
So folgen wir weiter dem Tal nach Westen bis "Seron" mit seiner Burg, wo wir nach Süden abbiegen und wieder über die "Sierra de los Filabres" über einen fast 2000m hohen Pass (Temperatur 0°C), wo noch Reste von Schnee liegen, nach "Gergal" und wieder zweigen wir nach Süden ab, Richtung "Gador" und "Alhama de Almeria". Die Straße ist oft schmal, kurvenreich mit vielen Kehren und mit 7% Gefälle. Immerhin müssen wir auf dem steilen Südabhang der Sierra von 2000m auf Meereshöhe hinunterfahren. Unterwegs viele Wiesen mit Sonnenkollektoren und Windrädern. Unten angekommen ist es Zeit nach hause zu fahren und wir finden einen Weg durch die Plastik-Treibhäuser über "Vicar" nach "Roquetas de Mar".

  

  

Nach einem Ruhetag - der 28.02. ist in Andalusien Feiertag, dieser Tag wird seit 1980 die erfolgreiche Abstimmung der Bürger über die volle Autonomie Andalusiens gefeiert - beginnen wir mit unserem zweiten Ausflug.

Er beginnt mit einer Fahrt auf der Autobahn nach Osten, von der wir nach Carboneras am Meer, einem ehemaligen Fischerdorf, das jetzt Urlaubsort ist, abweichen. Von dort geht es vorwiegend über die Küstenstraße mit grandiosen Ausblicken oft der Küste entlang zwischendurch aber steil bergauf über "Sopalmo" und wieder bergab nach Norden bis "Mojacar Playa" und "Garrucha", ebenfalls einem ehemaligen Fischerdorf, heute ein großer lebhafter Urlaubsort mit breiten Strand.

  

Von Garrucha fahren wir unter dem Ort Mojacar zur Autobahn und die Nationalstrasse N340 bis "Sorbas". "Sorbas" wird wegen der zum Teil über der Schlucht hängenden Häuser auch als "Cuenca la Chica" (das "Kleine Cuenca") bezeichnet. Es ist ein sehr beeindruckendes Dorf. Es liegt auf einem kleinen Plateau über dem Río Aguas und seine weißen Häuser wirken wie über der Schlucht aufgehängt.

  

  
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Wir fahren durch den Ort. Die Hauptstrasse ist breit, alle anderen Gassen sind eng und für uns nicht befahrbar.
Es ist erst früher Nachmittag so fahren wir weiter nach Westen. Nach wenigen Kilometern zweigen wir nach Süden ab und kommen nach "Lucainena de las Torres". Ab hier schlängelt sich die schmale aber asphaltierte Strasse über viele Kurven ohne Begrenzungslinien oder Leitschienen weiter in die Höhe über einen Ausläufer der "Sierra Albamilla" Richtung Nijar. Hier oben gibt es nur mehr vereinzelte Häuser (was machen die Leute hier ?) und auch die hören bald auf. Jetzt besteht die Landschaft nur mehr aus runden, grünen Bergen mit Dornenbüschen - kein Haus, kein Tier, kein Mensch - der rechte Straßenrand begrenzt durch einen 50cm tiefen Graben, auf der linken Seite geht es hunderte Meter steil bergab. Hier in der Nacht fahren zu müssen - der reine Albtraum in absoluter Finsternis. Zum Glück kam uns kein einziges Fahrzeug entgegen. Da wir schon müde waren, haben wir die Besichtigung des Ortes "Nijar" gestrichen und fuhren auf der Autobahn auf schnellstem Weg nach hause.

  

Am 02.03. legen wir wider einen Ruhetag ein.

Für unseren dritten Ausflug haben wir geplant, die Sierra Nevada von Norden nach Süden zu überqueren.
Wir fahren über "Almeria" auf der Autobahn A92, die im Norden an der "Sierra Nevada" nach Westen führt bis zur Abzweigung nach "Escullar", einem kleinen Dorf, etwa 25km abseits der Autobahn mit 200 Einwohnern. Es entstand durch Zusammenlegung der drei Orte "Doņa María", "Escúllar" und "Ocaņa". Es reizte uns, so ein kleines Dorf zu besichtigen. Leider kam es etwas anders. Die Fahrt bis zum Ortsanfang war problemlos aber nirgends eine Parkmöglichkeit. Auch unsere Annahme, den Ort auf der Hauptstrasse, die sich durch den Ort zieht, wieder verlassen zu können ging auf, allerdings anders, als wir uns das vorgestellt hatten. Die Strasse entpuppte sich als Trichter, an den engeren Stellen auf etwa 150m Länge nur etwa 20cm breiter als unser Auto mit ausgefahrenen Seitenspiegeln. Bei der Durchfahrt folgten uns auch zwei Einheimische in einem alten Landrover. Ich möchte gerne wissen, was die beiden sich gedacht haben, als sie hier auf 950m Seehöhe in einem Ort in dem Autofahren wirklich zur Arbeit wird, ein Auto mit österreichischem Kennzeichen erblickten. Diese Strasse ist ohne Ampelregelung in beiden Richtungen befahrbar, ohne von einem Ende zum anderen sehen zu können. Es wunderte mich daher nicht, als wir plötzlich vor einem riesigen SUV standen, der auch mit einer Engstelle kämpfte. Da hinter uns noch der Landrover stand, mußte der SUV zurück, was von der Fahrerin einiges Geschick erforderte, bis sie ein Stück erreichte, an dem wir vorbei konnten. Wenige Meter dahinter trafen wir auf einen Lieferwagen, der auch retour mußte, um uns und den Landrover passieren lassen zu können.
Nachdem wir den Ort verlassen hatten, ohne weder mit Außenspiegeln oder der Karosserie an einer Hausmauer gestreift zu haben, beschlossen wir, daß das der letzte Ausflug ins Innere einer so kleinen Ortschaft gewesen ist und uns ein Foto von außen als Andenken genügen muß.

   

Weiter ging es auf der A92 vorbei an "Finana" nach "Calahorra" mit seiner Burg, das wir 2015 auch schon bei einem Ausflug von Granada über Guadix besucht haben.

  

  

  

Von "Calahorra" erfolgt der Anstieg der Straße zum Pass "Puerto de la Ragua" auf 2000m Seehöhe über den man die "Sierra Nevada" überquert. Nur mehr in einigen schattigen Flecken liegen quadratmetergroße Schneereste. Diese und 3m hohe Schneestangen am Straßenrand zeigen an, wie schneereich es hier im Winter sein kann. Wir verlassen die Hauptstrasse und fahren über eine schmale und wieder einmal kurvenreiche Strasse ohne Mittellinie nach "Bayarcal". "Bayarcal" ligt auf 1258m Seehöhe an einem steilen Hang hoch ober einer Schlucht.

  

Dieser Route folgen wir weiter. Die Vegetation ändert sich, während weiter oben Föhren das Landscaftsbild bestimmten, sind es mit Abnahme der Höhe Eichen, blühende Sträucher und blühende Mandelbäume. Über "Paterna del Rio" und "Laujar de Andrax" erreichen wir eine Talsohle. Von hier sehen wir die kleinen weißen Dörfer hoch oben an der "Sierra Nevada" - von dort oben kommen wir her.

Wir sind in den Apujarras mit tausenden von blühenden Mandelbäumen angelangt. Wir passieren noch viele Windgeneratoren und Felder mit Sonnenkollektoren bis wir über die A348 "Cadjar" und "Albunol" und "La Rabita" am Meer erreichen und über die Küstenstraße und dann durch 10km Plastik-Treibhäuser nach "Roquetas de Mar" kommen.

  

  

Der letzte der vier geplanten Ausflüge führt uns 20km nach Osten nach "Almeria".

Auch hier waren wir 2015 schon, aber 8 Jahre sind eine lange Zeit - mal schauen, ob es etwas Neues gibt.

Im Gegensatz zum letzten mal hatten wir diesmal 20°C im Schatten und 32°C in der Sonne - es war ungeahnt heiß heute.



  

  

  

  

  

Außer der Temperatur nichts Neues in Almeria, über das wir berichten könnten. Daher haben wir auch die Fotos von 2015 wieder verwendet.

Die restlichen Tage bis zu unserer Abreise aus Roquetas de Mar am 12.03. werden Karin und ich den Sonnenschein in Cafés und mit Spaziergängen zum Hafen und zum Fort genießen.

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Hier endet unser Bericht über 6 Wochen Aufenthalt in einer Ferienwohnung in Roquetas de Mar.

Weiter geht es mit dem
Bericht über 6 Wochen Aufenthalt in einer Ferienwohnung in Grau i Gandia (Gandia Playa) bei Gandia.

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